Beratung
Nachhaltigkeit und Gesundheit als neuer Lebensstil
Seiteninhalt
Sind Ökohäuser auch immer wohngesund?
Definitionsversuche:
Was bedeutet der Begriff "Baubiologie"?
Was bedeutet der Begriff "Bauökologie?"
Wohngesundheit als besondere Herausforderung für junge Familien und Gesundheitsbewusste
Bauen für "Gesundheitsbewusste" und Umweltsensitive
Der neue Konsumententyp "Lohas"
Weitere Links
Versuch einer Definition "Wohngesundheit"
MCS- Multiple Chemikaliensensitivität
Allergien und andere umweltbeeinflusste Krankheiten
Produktinformationen - Gütezeichen - Zertifikate - Glaubwürdigkeit
Rechtliche "Grundlagen" für Anspruch auf "Wohngesundheit"
Hauskauf - "wohngesund- schadstoffarm"?
Grenz/ Richt und Orientierungswerte
Nicht zuletzt auf Grund zahlreicher gesundheitlicher "Schadensfälle" in der Vergangenheit, sowohl in den Bereichen Lebensmittel, Gebrauchsgüter, Spielwaren, Textilien, Schuhe....., sondern gerade auch im Bereich Schadstoffe bei "Bauen und Wohnen" (Asbest, lungengängige Mineralfasern, Holzschutzmittel, Formaldehyd, Weichmacher, Pyrethroide, Flammschutzmittel, Isothiazolinone u.v.a.) hat sich die Anzahl "anspruchsvollerer Konsumenten" im Hinblick auf transparente Produktinformationen, glaubwürdige Kennzeichnungen und höhere "gesundheitliche Produktanforderungen" ständig erhöht.
Wohngesundheit hat zwischenzeitlich einen wesentlichen Stellenwert auch bei der Bewertung von Immobilien. (Emnid-Umfrage - Vonovia- 28.04.2016)
Vor allem in den Bauprodukte- Richtlinien und Untersuchungen nach wie vor viel zu wenig berücksichtigt werden die hormonellen Langzeit- Auswirkungen zahlreicher Schadstoffe (WHO- Zitat: "800 Umwelt-Chemikalien können hormonelle Wirkung entfalten"). Auch die meisten Gütezeichen beschränken sich auf Überprüfung von VOC- Belastungen und Formaldehydgehalt.
Die Langzeit- Auswirkungen dieser noch viel zu wenig beachteten Chemikalien kann derzeit noch gar nicht abgeschätzt werden,
"Wie schwierig es ist, zwischen Schadstoffbelastung und Verhalten eine Ursache- Wirkungsbeziehung herzustellen, betont auch ein Bericht, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen mit dem United Nations Environment Programme in diesem Jahr zum Thema „Endokrine Disruptoren“ zusammengestellt hat.
Dort heißt es: „Wegen der Komplexität der Exposition und der Krankheitsentstehung über die gesamte Lebenspanne hinweg wird es nie möglich sein, eine bestimmte Exposition (mit hormonaktiven Stoffen) als Auslöser für eine bestimmte Krankheit oder Fehlfunktion auszumachen.“ Quelle
Sind "Ökohäuser" immer auch wohngesund?
"Ökologisches Bauen" bedeutet grundsätzlich
Rücksichtnahme auf die
- Umwelt,
- Ressourcenschonung,
- Nachhaltigkeit allgemein und auch Beachtung von Kriterien
- bezüglich späterem Rückbau und Entsorgung (Recycling)
wird aber fälschlicherweise von vielen unkritisch gleichgesetzt mit damit verbundenen "Gesundem Bauen".
Diese "Gleichsetzung" trifft aber keineswegs immer zu.
Nicht alle Anbieter von Ökohäusern befassen sich mit einer gewissenhaften Produktauswahl auch im Hinblick auf die gesundheitliche Unbedenklichkeit der eingesetzten Produkte!
Auch Naturprodukte können toxische, allergenisierende oder zumindest individuell sensibilisierende Stoffe emittieren.
In zahlreichen Fällen mussten wir in der Vergangenheit erleben, dass als "Ökohäuser" beworbene Gebäude für die Auftraggeber teils über Wochen, Monate, teils auch sogar grundsätzlich unbenutzbar waren. (Beispiel "verseuchter Öko-Kindergarten")
Die Ursache ist meist die "Leichtgläubigkeit" vieler Planer, Baufirmen und Verbraucher gegenüber "Öko = Gesundheits-Aussagen" vieler Hersteller,
die ihre Produkte oft mit
- Allgemeinaussagen "Naturfarben sind gesünder", "Holzwerkstoffe sind immer unbedenklich" jeder Forderung nach glaubwürdiger, belegter Bekanntgabe der tatsächlichen Emissionswerte aus dem Weg gehen, sehr oft aber auch gerne mit
"bezüglich gesundheitlicher Unbedenklichkeit"
- aussagearmen "EPDs" = ökologische Produktdeklarationen (Deklarationen sind "Erklärungen" und keine Nachweise oder Prüfberichte!)
für den Verarbeiter, aber nicht für den Verbraucher relevanten
mit selbstverfassten Aussagen in
- Prospekten, Marketingaussagen, nicht überprüfbaren "Volldeklarationen"
als "nachhaltig - ökologisch" und gleichzeitig "wohngesund" darstellen wollen.
Die gesundheitliche Verträglichkeit von Produkten bzw. Gebäuden ist aber vor allem abhängig vom Emissionsverhalten der Materialien nach der Verarbeitung in der "Nutzungsphase des Gebäudes" - auch im Zusammenwirken mit Emissionen aus der Summe aller eingesetzten Baustoffe!
Additions- und Kumulationseffekte
Letztere sind natürlich auch von "Gütezeichen" bei Produktbewertungen nicht abbildbar - zumindest Additionseffekte sind aber für den Planer abschätzbar, wenn für ihn die Einzelemissionen der eingesetzten Produkte verfügbar sind. Eine solche Transparenz wird aber von vielen Herstellern massiv verweigert.
Im Sinne "echter Transparenz würden wir uns von Label- Vergabestellen wünschen, sie würden von den Label- Nehmern eine transparente Veröffentlichung ihrer Prüfberichte fordern -
stattdessen finden sich immer wieder auch Labels (meist von den Industrieverbänden selbst initiierte Labels), die ihren Zeichennehmern völlig verbraucherfeindlich eine Weitergabe der Prüfberichte sogar "verbieten!"(Beispiel - GEV- EC Kennzeichnung)
Voraussetzung für "wohngesundes Bauen" - Produktauswahl
Wir fordern daher für "Empfehlungen von Produkten an unsere Beratungszielgruppe besonders sensitiver Bauherrn
- umfassende, zeitnahe und glaubwürdige Schadstoffprüfberichte,
- erstellt von akkreditierten Instituten, geprüft mit aktueller, normgemäßer transparent definierter Analytik,
- mit nachvollziehbarer Probenahme,
- genauer Angabe der Handelsbezeichnung der geprüften Produkte
- Angabe der Produktionsstätte aus der die geprüften Produkte stammen,
- und aussagekräftiger Auswertung der Messergebnisse mit den Einzelwerten,
- Mituntersuchung häufig "erforderlicher" weiterer Verarbeitungsprodukte (z.B. isothiazolinonfreie Grundierungen für Silikatfarben).
Bewertungskriterien für die "Empfehlung von Produkten und Gütezeichen"
Natürlich sind bei der abschließenden Produktauswahl bei gleicher gesundheitsbezogener Bewertung "ökologische Produkte" immer vorzuziehen.
Keineswegs soll der "ökologische Fußabdruck" eines Produktes ignoriert werden.
Bedauerlicherweise fehlt aber in vielen Fällen die Bereitschaft von Herstellern, ihre Emissionswerte dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen! Dadurch sind wir oft gezwungen, weniger "ökologische" Produkte zu empfehlen, von denen uns aber zumindest glaubwürdige Daten vorliegen.
Gerne bewerten wir im Rahmen der zeitlichen Ressourcen kostenlos entsprechende Prüfberichte - Voraussetzungen dazu allerdings (bitte unbedingt "beachten!")
"Kostenlose Bewertung von Prüfberichten"
Voraussetzung für "wohngesundes Bauen" - bauliche Umsetzung
In manchen Fällen werden bei "Ökohäusern" aber auch entscheidende technische Erkenntnisse ignoriert!
Fragen wie Brandschutz, Mottenschutz (Schafwolle)
bauaufsichtliche Zulassung der eingesetzten Produkte (mit entsprechender Haftungssicherheit für Planer und Bauausführer)
Luftdichtheit der Gebäudehülle zur Vermeidung von Bauschäden und Schimmel
staub (faserminimierte) Verarbeitung -vor allem auch von "Öko" - Dämmstoffen
Imageschaden durch "Bauschäden"
Spätere Bauschäden, Reklamationen wegen Schimmel- oder Schadstoffbelastungen stellen nicht nur für den Planer, Verarbeiter
ein extrem hohes wirtschaftliches Risiko dar (Klage wegen nicht eingehaltener Musterverwaltungsvorschrift MVV-TB), Haftungsrisiko des Architekten
siehe dazu auch Rechtliche Grundlagen für "Wohngesundheit"
sondern vor allem
einen massiven Imageschaden für ganze "Produktgruppen" bzw. auch für das "ökologische Bauen" insgesamt dar.
Lüftungsanlagen, Absperr- Beschichtungen und das Zitieren von Grenz/Richtwerten
Aussagen, bei modernen energieeffizienten Gebäuden würden die ohnedies dafür unverzichtbaren Lüftungsanlagen (teilweise selbst mit bedenklichen Eigenemissionen) dafür sorgen, dass Emissionen reduziert werden können -
stimmen nur bedingt.
Manche Stoffe wie z.B. Essigsäure können bei erhöhter Lüftung sogar höhere Konzentrationen ergeben.
Siehe dazu auch: Lüftung statt Sanierung und Prävention
Auch Argumente, mit modernen Beschichtungen könnten Emissionen drastisch reduziert werden, sind kein Argument gegen die Forderung, bereits bei der Planung auf möglichst emissionsarme Produkte zurückzugreifen!
Siehe dazu: "Absperrung" belasteter Flächen
Oberstes Ziel bei der Errichtung "wohngesunder Häuser" sollte daher stets die Vermeidung von Belastungen, und nicht das nachträgliche "Reduzieren" sein.
Die Einhaltung gesetzlicher "Emissionsanforderungen" wie z.B. Einhaltung der AgBB Anforderungen garantiert keineswegs ein gesundheitlich unbedenkliches Gebäude.
Welche Sicherheit bietet die Einhaltung von "Grenzwerten" wie die von AgBB dem Planer?
Gesetzliche Grenzwerte/ Richtwerte hinken oft wissenschaftlichen Erkenntnissen um Jahre hinterher:
Beispiele jahrzehntelanger Ignoranz
Für besonders sensitive Bauherren haben solche Werte in der Regel ohnedies keinerlei Relevanz
Umweltmedizinische Bewertung von gesetzlichen Grenzwerten
Auch die meisten "Gütezeichen, Zertifikate" bieten bedauerlicherweise nur sehr wenig brauchbare Informationen für eine umfassende gesundheitsbezogene Bewertung!
Weitere Infos:
Definitionsversuche für "Baubiologie" und "Bauökologie"
Definitionsversuch: Was bedeutet "Baubiologie"?
In vielen Hochglanzprospekten, auf Homepages von Anbietern findet sich immer wieder die Begriff "gesund", weil "baubiologisch ausgewählte" Bauprodukte; "baubiologisch" errichtete Häuser....
Verschwiegen wird dem Verbraucher, dass die Begriffe "Baubiologie" und "Baubiologe" nicht geschützt sind, und daher von vielen Akteuren bewußt oder unbewusst völlig falsch interpretiert werden.
Auch bei der Wahl eines Baubiologen sollte daher unbedingt dessen Qualifikation hinterfragt werden,
bei der Wahl "baubiologisch empfohlener Bauprodukte" unbedingt dazu glaubwürdige "Prüfberichte" gefordert werden. EGGBI bietet dazu eine kostenlose Bewertung von Prüfberichten.
Zahlreiche Zertifkate und Gütezeichen sind diesbezüglich aussagearm, teilweise sogar unseriös.
Was bedeutet das Wort Baubiologie?
Die eigentliche Zielsetzung der Baubiologie:
“Es soll ein Wohn- und Arbeitsumfeld entstehen, in dem man gesund bleibt, sich bzgl. Raumklima und Ästhetik wohl fühlt, das bestmöglich ökologische Anforderungen erfüllt und zudem ein gutes Zusammenleben ermöglicht und auch bezahlbar ist.”
Winfried Schneider; Geschäftsführer IBN
Das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN, Pionier im Bereich Baubiologie
veröffentlicht dazu
Ergänzend dazu empfehlen wir folgende Informationsquellen:
2024 NEU
Standard der Baubiologischen Messtechnik 2024 Grundlagen der Baubiologie IBN
Download Standard der Baubiologischen Messtechnik SBM NEU 2024
Viele Produkte und Gebäude schmücken sich inzwischen mit dem Prädikat "baubiologisch" geprüft...
viele Institutionen, Berater versprechen "baubiologische und/ oder wohngesundheitliche" Sicherheit.
In vielen Fällen handelt es sich hier eindeutig um Greenwashing -
einem Marketing, um ohne entsprechender Seriosität Leistungen und Produkte an die/den Frau/Mann zu bringen. Ignoriert werden dabei auch gesetzliche Voraussetzungen bezüglich "Werbung mit Gesundheit".
Unerwartet folgenreich aber häufig für Sensitive vor allem das zunehmend praktizierte "Healtwashing" - Produkte und Gdebäude werden als besonders "gesund" beworben, oft ohne auch nur ansatzweise wesentliche Aspekte der "Wohngesundheit" zu beachten, Minimalanforderungen diesbezüglich zuerfüllen. "
"Healthwashing von Bauprodukten"
EGGBI empfiehlt hier, entsprechende Angebote und Aussagen sehr kritisch zu beurteilen und im Zweifelsfall sich bei Institutionen mit strengen - offen kommunizierten - Qualitätskriterien
(z.B. Berufsverband deutscher Baubiologen VDB, Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit, IBN) rückzuversichern.
Bei der Suche nach einem "Baubiologen" sollte unbedingt dessen Qualifikation hinterfragt werden!
siehe dazu Kapitel 16 Gütezeichen und Empfehlungslisten für "Baubiologen", Messtechniker, Berater, "Sachverständige" zum Thema "Wohngesundheit" und "Raumklima"
Baubiologie in der Rechtssprechung (RA DR. Elmar Liese)
Optimal stellt sich natürlich die Kombination Ökologie/Nachhaltigkeit und Wohngesundheit im Sinne seriöser Baubiologie als unbedingt erstrebenswertes Ziel dar.
Bei EGGBI- Beratung von Allergikern, Sensitiven liegt gezwungenerweise die Priorität stets bei Fragen der "individuellen Verträglichkeit" - ökologische Kriterien müssen dabei bedauerlicherweise immer wieder hintangestellt werden.
Bei der Suche nach Produkten verlangen Sie glaubwürdige- und umfassende Prüfberichte! (Siehe dazu Angebot Punkt 1 bis 3: Kostenlose Bewertung von Prüfberichten)
Definition "Baubiologie" im "Ökologischen Baustofflexikon"
"Die Baubiologie ist die Lehre vom Einfluß der gebauten Wohnumwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen und die praktische Anwendung dieses Wissens im Bauen. Hierdurch sollen gesunde, behagliche, anmutende, lebensfördernde und menschengemäße Bauweisen gefördert werden. Die Baubiologie will den Menschen in seiner Gesamtheit von Körper, Seele und Geist einbeziehen.
Baubiologische Kernthemen sind daher die Fragen nach dem Wohlbefinden des Menschen in physiologischer (körperlicher) und psychologischer Hinsicht im bebauten Umfeld. Die Grundphilosophie unterliegt einer ganzheitlich, humanistischen Lebenseinstellung, die versucht alle mitwirkenden Faktoren langfristig zu berücksichtigen. Der Umweltschutz findet auch in der Baubiologie eine Rolle- im Unterscheid zur ⇒"Bauökologie" stellt sie aber den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung.
In der Baubiologie werden Wechselwirkungen untersucht, die zu einer Beeinträchtigung der Nutzer und Nutzerinnen einer Wohn-, Arbeits-, oder Erholungsumgebung bzw. zu einer Förderung des Wohlbefindens führen können. Zu diesen gehören:
- Gesunde Raumluft und -Oberflächen
- Thermische Behaglichkeit
- Elektromagnetische Felder
- Wohnpsychologie
- Licht- und Farbgestaltung..."
Definitionsversuch: "Was bedeutet Bauökologie"
Auch in der Baubiologie spielt der Umweltschutz eine wesentliche Rolle - es steht aber der Mensch und sein Wohnumfeld im Mittelpunkt der Betrachtung. (⇒"Wohngesundheit")
Die Bauökologie
sieht dagen primär die Wechselwirken von Bauvorhaben auf Lebewesen und ihre Umgebung - von der Rohstoffgewinnung für die Bauprodukte bis hin zu deren Rückbau und Entsorgungim Mittelpunkt ihrer Betrachtung.(⇒"Lebenszyklus- Nachhaltigkeit")
Zitat:
Jedes Bauvorhaben belastet die Umwelt und ist mit dem Gebrauch und Verbrauch natürlicher Ressourcen verbunden.
Zielt der Bauökologie sind weitestgehend umwelt- und gesundheitsverträgliche Gebäude. Dieser Anspruch erfordert ein möglichst umfassendes Maßnahmenpaket für alle alle Planungs- und Nutzubngsphasen des gebäudes (Bedarfsanalyse, Standortwahl, Planung, Ausschreibung, Ausführung, Nutzung, Abbruch).
Eines der übergeorndeten Handlungsziele "ökologischen Bauens" ist die Steuerung der Stofflüsse im Sinne einer minimalen nutzung der Ressourcen.
Ökologisches Bauen ist aber kein feststehendes Konzept, das sich beliebig auf alle Bauvorhaben umsetzen läßt. Jede Objektplanung erfordert spezifische Konzepte unter berücksichtigung der jeweils unterschiedlichen (örtlichen) Rahmenbedingungen.
Allgemein kann man sagen, dass "ökologisches Bauen"
- die Minimierung de Verbrauchs von Grund und Boden,
- die Minimierung des Verbrauchs nicht ernuerbarer stofflicher und energetischer Ressourcen.
- die Minimierung der Verunreinigung von Boden, Luft und Wasser,
- die Minimierung von Abfällen und Lärm,
- die Minimierung der Beeinträchtigung des Landschafts- bzw. Stadtbildes, die Minimierung gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch Baustoffe, sowie
- die Optimierung des Hebäudenutzens und der Gebäudelebensdauer
bedeutet. (Textquelle: "Ökologisches Baustofflexikon")
Immer mehr Projekte, Bauunternehmen, Verbände, schmücken sich inzwischen mit dem Attribut "ökologisches Bauen" und diversen Gebäudezertifikaten.
Dabei wird der Aspekt "Wohngesundheit" aber vielfach stark vernachlässigt - beispielsweise geben sich die diebezüglich führenden Gebäudezertifkate DGNB und BNB bei der Kontrolle der Einhaltung der ohnedies nur mit minimaler Punkteanzahl bewerteter Gesundheits- Kriterien mit einer VOC- und Formaldehydmessung als "eindeutige" Kontrolle zufrieden, für die Einhaltung der weiteren Kriterien reichen mehr oder weniger entsprechende "Herstellererklärungen" - Priorität hat in vielen Fällen die "Energieeffiezienz" der Gebäude.
Diesbezügliche Fördermittel ignorieren im übrigen vollständig "gesundheitsrelevante Faktoren" energetische optimierender Baumaßnahmen.
Siehe dazu Kapitel 12 "Gebäudezertifikate" aus dem Überblick "wohngesundheitliche Aussagekraft von über 100 Gütezeichen"
Gütezeichen wie "natureplus" befinden sich hier in einem "ideologischen Zwiespalt" -
Philosophie:
"Wir sehen Bauprodukte ganzheitlich mit allen ihren qualifizierenden Eigenschaften, wir betrachten auch den ganzen Lebensweg der Produkte von der Herstellung bis zur Entsorgung oder Wiederverwendung. Diese vielen Eigenschaften von Bauprodukten messbar, vergleichbar und bewertbar zu machen, ist die große wissenschaftliche Herausforderung, der sich natureplus mit der Entwicklung des natureplus-Umweltzeichens gestellt hat. Diese Entwicklung ist nicht am Ende, sondern muss mit dem Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der technologischen Möglichkeiten immer Schritt halten. Mit Hilfe des natureplus-Umweltzeichens gibt der natureplus e.V. Orientierung auf die Produkte, mit denen sich eine nachhaltige Baukultur etablieren lässt." ("natureplus- Philosophie")
Technische Entwicklungen - wie z.B. mehrheitlicher Einsatz von PU- Klebern für Holzwerkstoffe bringen hier ein Konfliktpotential.
Beispiel:
Die Zertifizierung von Produkten mit "Ökologisch fragwürdigen Einsatzstoffen" (isocyanatbasierte Kleber - kritisch von der Herstellung bis zur Entsorgung) wird hier mit einer "gesundheitlichen Unbedenklichkeit" gerechtfertigt. (PMDI- Kleber in Holzweichfaserprodukten) Dazu eine Stellungnahme des IBN aus 2012: "Isocyanate und kein Ende"
Siehe dazu auch Diskussion: Sind Ökohäuser auch immer wohngesund?
Wohngesundheit als besondere Herausforderung für "junge Familien" und "Gesundheitsbewusste"
Erste Belastungen im Mutterleib durch Raumschadstoffe:
Vor allem junge Familien legen sehr hohen Wert auf ein gesundes Wohnumfeld - Schadstoffe aus der Raumluft können bereits Kinder im Mutterleib nachhaltig schädigen. Nach wie vor finden sich selbst auch bei Muttermilchuntersuchungen längst verbotene Gifte wie PCB - sie werden aber vor allem abgelöst durch hormonell äußerst wirksame Stoffe wie beispielsweise Flammschutzmittel.
"In den vorangegangenen Studien haben wir gefunden, dass das unreife Immunsystem von Neugeborenen und Kleinkindern durch den Kontakt mit Umweltschadstoffen, wie z.B. flüchtigen organischen Verbindungen, prägend beeinflusst werden kann. Außerdem lösen diese Chemikalien bei Kindern Entzündungen der Atemwege aus." (Dr. Lehmann, Leiterin des Departments Umweltimmunologie, Quelle UFZ)
Schadstoffe bereits in der Muttermilch:
Aber auch in der (gerade für das Immunsystem des Neugeborenen so wichtigen) Muttermilch finden sich teils erschreckende Konzentrationen von umweltbedingten Schadstoffen, da viele dieser Gifte über Jahre im Körper "gespeichert" werden und sich damit summieren.
"Mütter übertragen durch das Stillen einen Großteil der gespeicherten Fremdstoffe auf ihr Kind.
Inzwischen wurden mehr als 350 Schadstoffe nachgewiesen, die der Säugling mit der Muttermilch aufnehmen kann. Dabei beginnen die Belastungen nicht erst mit dem Stillen, sondern bereits im Mutterleib. Viele der Chemikalien, mit denen die Mutter belastet ist, können aus ihrem Blut in das ungeborene Kind gelangen. Ungeborene und Kleinkinder sind besonders gefährdet, dasie sich in empfindlichen Entwicklungsstadienbefinden, in denen die Stoffe langfristige Schäden anrichten können.
Die Folgen sind vielfältig und reichen von Allergien über Störungen des Immunsystems, verminderter Fruchtbarkeit und Krebs bis zu Verhaltensstörungen durch Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung. "(Quelle: BUND)
Siehe dazu auch Positionspapier Stillen, Muttermilch und Umweltgifte
Hormonelle Veränderungen verursachen vor allem aber auch die überall präsenten "Weichmacher" - deren Auswirkungen erst teilweise erforscht sind und deren Einsatz von zahlreichen "Gütezeichen" kaum ernsthaft überprüft werden.
Versteckte Hygiene-Mängel im Haushalt:
Neben der Vermeidung von Belastungen durch falsche Produktauswahl / Bauplanung stellt die Hygiene im Haushalt einen sehr wesentlichen Bestandteil der "Wohngesundheit" dar.
Eine Auflistung zahlreicher Tipps dazu finden sich unter "Bakterien und Schimmel" (Essay von Bernd Kinze)
Für Hausstaub/ Milbenallergiker empfehlen wir, wenn umsetzbar - Matratzen, Kissen, Spielwaren regelmäßig in einer einfachen Haussauna auf über 60 Grad zu erhitzen.
Greenwashing mit "Wohngesundheit"
"Barrierefrei Bauen"
Barrierefrei Bauen bedeute nicht nur, wesentliche Aspekte späterer technischer Nachrüstmöglichkeiten (Treppenbreite für eventuellen Treppenlift, Größe der Sanitärräume für "Rollstuhleignung"...)i bereits in jungen Jahren zur berücksichtigen,
sonder auch andere Barrieren (Schadstoffe, Gerüche, Elektrosmog, Lärm, falsche Beleuchtung) die ein "optimal gesundes Wohnen" ermöglichen zu minimieren.
Siehe dazu auch
"Leben und Wohnen für jedes Lebensalter" und "Barrierefreiheit" für MCS Kranke, Allergiker.....
Bauen für "Gesundheitsbewusste" - für Allergiker, MCS, EHS Betroffene - bei Neurodermitis und anderen "Umweltunverträglichkeiten"
Schadstoffe und Strahlungsbelastungen ("Elektrosmog") in Wohnungen und Arbeitsräumen sind sehr oft Auslöser - in vielen Fällen aber zumindest wesentliche "Verstärker" zahlreicher gesundheitlicher Beschwerden bis hin zu chronischen Erkrankungen.
Eine übersichtliche Auflistung der wichtigsten Belastungen aus Bauprodukten und Einrichtungsgegenständen finden Sie unter anderem in einer Auflistung des Umweltinstitut München e.V. hier
Schwerpunkt der EGGBI Aktivitäten ist neben der wissenschaftlichen Arbeit, der Lehr- und Öffentlichkeitstätigkeit eine ebenso wissenschaftlich fundierte Beratung zu
Baumaßnahmen -
- sei es die Renovierung von Altbauten,
- die Sanierung schadstoffbelasteter Gebäude
- als auch vor allem der Neubau
mit dem Schwerpunkt Wohngesundheit und Emissionsarmut.
Dabei geht es um eine ganzheitliche Betrachtungsweise - beginnend bei der
- Grundstücksauswahl,
- der Gebäude- und Haustechnikplanung
- Vermeidung/ Reduktion von Strahlenbelastung
- Vermeidung von Radonbelastungen
- bis zur sehr "kritischen" Auswahl sämtlicher Baustoffe und Bauhilfsmittel und deren sorgfältigen Verarbeitung (Beispiel fachgerechte Luftdichtheitsebene vor allem auch zur Schimmelvermeidung - Dampfbremse/ Dampfsperre) und auch der
- Unterstützung bei Planung von Beleuchtung und Farben
- Berücksichtigung von Anforderungen im Alter ("Nachrüstmöglichkeiten" für barrierefreies, behindertengerechtes Wohnen; Berücksichtigung eines "oftmals reduzierten Immunsystems" im Alter und damit besonderer Anforderungen an die Emissionsminimierung)
Unterschieden wird dabei vor allem zwischen
- präventiv emissionsminimierter - Bauweise und
- individuell angepaßter Bauweise bei besonderen gesundheitlichen Anforderungen (Allergien, MCS) - letzteres stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt.
Dazu bedient sich EGGBI der langjährigen Erfahrung, eines internationalen Partner-Netzwerkes und eines umfassenden Informationsfundus, unter anderem auch einer sehr umfangreichen Emissions- Produktdatenbank.
Eine spezielle Beratung von Allergikern, EMS- und MCS Kranken erfolgt ausschließlich in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt.
Fragebogen für erste Orientierung
Links:
Bauen für Umwelterkrankete, Chemikaliensensitive (MCS)
Baustoffauswahl für Umwelterkrankte
Produktempfehlungen für Umwelterkrankte
Beratungsangebot:
Kostenlose Bewertung von Prüfberichten
Weitere Infos
Schimmel als ein wesentliches Gesundheitsrisiko
Schimmelbelastungen
siehe dazu Publikation: gesundheitliche Risiken durch Schimmel
und EGGBI Diskussionsseite:
Bewertung Schimmel in Innenräumen
Verursacht wird Schimmel meist durch Feuchteschäden (Hochwasser), Bauschäden (Rohrbrüche, oft auch nur Haarrisse), meist neben falschem Lüftungsverhalten aber durch Baumängel (undichte Luftdichtheitsebene, Wärmebrücken)
Schimmelbelastungen können zu zahlreichen auch chronischen Erkrankungen führen; die Ursachen und deren Früherkennung und rasche Sanierung stellt somit ein unverzichtbare Notwendigkeit dar.
Wichtig für Mieter:
Gerne versuchen Vermieter ihre Mieter für Schimmelschäden mit dem Hinweis auf "falsches Lüften" , falsch aufgestellte Möbel...
verantwortlich zu machen:
Gerichtsurteile unterstützen dabei aber bis zu einem gewissen Ausmass bereits seit längerem die Mieter.
- Eindeutig die Beweispflicht bzgl. der Schimmelursache dem Vermieter zugeordnet hat nunmehr ein Gerichtsurteil des Amtsgerichtes Osnabrück. (Mai 2014) Mehr dazu
- "Sechsmaliges tägliches Stoßlüften zur Vermeidung von Schimmelbefall für Mieter unzumutbar"
Muss ein Wohnungsmieter täglich mehr als sechsmal stoßlüften um ein Schimmelbefall zu vermeiden, liegt ein unzumutbarer Lüftungsaufwand vor. Der Mieter kann daher ein Anspruch auf Mangelbeseitigung sowie ein Recht zur Mietminderung zu stehen, sollte es zu einem Schimmelbefall kommen. Dies geht aus einer Entscheidung des Landgerichts Berlin hervor. Landgericht Berlin, Urteil vom 15.04.2016 - 65 S 400/15 -
Weitere Gerichtsurteile zu Schimmel
Weitere Infos erhalten Sie gerne unter beratung@eggbi.eu
Literaturempfehlungen:
Umweltbundesamt: Ratgeber: Schimmel im Haus
Umweltbundesamt Leitfaden Schimmelsanierung
Umweltbundesamt - Informations- und Dokumentationssystem Umwelt (zahlreiche Literaturquellen zum Thema Schimmel)
Handlungsempfehlung für die Sanierung von mit Schimmelpilzen befallenen Innenräumen
Gesundheitsrisiko Schimmelpilze im Innenraum
Von Gerhard Andreas Wiesmüller, Birger Heinzow, Caroline Herr, Thomas Eikmann, Guido Fischer, Thomas Gabrio, Regine Szewzyk
Aus der EGGBI Schriftenreihe:
Produkte zur Schimmelsanierung
Die häufigsten Gesundheitsstörungen durch Schimmelpilze und Bakterien
Atemwegserkrankungen 79%
Infektanfälligkeit 52%
Allergien 41 %
Müdigkeit, Antriebsstörungen 40 %
Kopfschmerzen 33%
Hautaffektionen 26 %
Augenreizungen 24%
Konzentrationsstörungen 23%
Schmerzen (Muskeln, Gelenke) 16 %
Quellen:
Getififx und http://www.uvs.de/schimmel/symptome.html
Weitere Symptome:
chronische Nebenhöhlenprobleme,
chronische Magen- und Darmstörungen z.B. durch Hefeinfektionen
Schlafstörungen und Atemstörungen durch Schimmel und andere Mikroorganismen in Innenräumen
Nervenerkrankungen, Krebs durch Mykotoxine
Weitere Informationen: Gesundheitliche Auswirkungen von Schimmelpilzen in Wohnräumen (baubiologie.net; anbus)
Historischer Rückblick:
Die Gefährlichkeit von Schimmel ist bereits seit Jahrtausenden bekannt - auch in der Bibel finden sich bereits entsprechende "Empfehlungen":
Schimmel an Häusern
33 Weiter sprach der Herr zu Mose und Aaron:
34 »Wenn ihr nach Kanaan kommt, das ich euch zum Besitz gebe, und ich dort an einem Haus Schimmel 6 entstehen lasse,
35 soll der Besitzer des befallenen Hauses zum Priester gehen und ihm mitteilen: `Mein Haus ist vermutlich vom Schimmel befallen.´
36 Der Priester soll das Haus völlig ausräumen lassen, bevor er kommt und den Fleck begutachtet, damit nicht alles, was sich darin befindet, unrein wird. Dann soll er hineingehen, um das Haus zu untersuchen.
37 Wenn er die befallene Stelle begutachtet und es sich um grünliche oder rötliche Flecken an den Wänden des Hauses handelt, die nicht nur oberflächlich sind, sondern tiefer in die Wände zu gehen scheinen,
38 soll er das Haus verlassen und es für sieben Tage verschließen.
39 Am siebten Tag soll er wiederkommen und es erneut untersuchen. Hat der Schimmel sich inzwischen an den Wänden des Hauses ausgebreitet,
40 dann soll der Priester die befallenen Steine aus der Wand herausbrechen und anschließend zu einem unreinen Ort außerhalb der Stadt bringen lassen.
41 Danach soll er innen die ganzen Wände im Haus abkratzen lassen; der abgekratzte Lehm soll dann auch an den unreinen Ort außerhalb der Stadt gebracht werden.
42 Anschließend soll man neue Steine nehmen, diese anstelle der entfernten Steine einfügen und die Wände mit frischem Lehm neu verputzen.
43 Bricht der Schimmel jedoch noch einmal im Haus aus, nachdem die Steine herausgebrochen und die Wände abgeschabt und frisch verputzt wurden,
44 soll der Priester erneut kommen, um das Haus zu untersuchen. Stellt er dabei fest, dass sich der Schimmel weiter ausgebreitet hat, handelt es sich um einen bösartigen Schimmel und das Haus ist unrein.
45 Es muss abgerissen werden. Danach sollen alle Steine, das Holz und der Lehm aus der Stadt heraus an den unreinen Ort gebracht werden.
46 Jeder, der das Haus betritt, während es abgeschlossen ist, wird bis zum Abend unrein.
47 Jeder, der in dem Haus schläft oder isst, soll seine Kleidung waschen.
48 Stellt der Priester bei seiner Besichtigung fest, dass der Schimmel nicht wieder aufgetreten ist, nachdem das Haus neu verputzt wurde, soll er das Haus für rein erklären, da der Schimmelbefall eindeutig verschwunden ist.
http://www.bibleserver.com/text/NLB/3.Mose14,50
Gerne senden wir Ihnen auf Wunsch weitere Infos zu.
Der neue Konsumententyp "Lohas"
Lohas Lifestyles of Health and Sustainability, was etwa bedeutet:
"Ausrichtung der Lebensweise auf Gesundheit und Nachhaltigkeit".
Neue Werte, neues Bewusstsein, die Bedürfnisse der Menschen richten sich nach Innen, eine Umkehr der Lebensweise nach Selbstkenntnis, nach Stressfreiheit und Entschleunigung, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Beständigkeit. Dies alles mündet in eine Nachfrage von wirtschaftlich, gesundheitlich und ökonomisch sinnvollen Produkten und Dienstleistungen.
http://www.lohas-magazin.de/home-page/welcome-lohas.html
Neben dieser wachsenden Verbrauchergruppe ("schon heute kaufen Lohas für 500 Milliarden Dollar pro Jahr weltweit nachhaltige Produkte") die vor allem aus präventiven Gründen neben dem Wunsch nach Nachhaltigkeit auch größten Wert auf "Gesundheit" aber auch Transparenz legt und die sich gerne an Gütezeichen orientiert, deren Glaubwürdigkeit (Stichwort "Greenwashing") stets neu auf den Prüfstand zu stellen ist,
gilt es eine ebenso wachsende Zahl von Verbrauchern zu "berücksichtigen", die an Allergien, Chemikaliensensitivität leidet und die nach wie vor am meisten von fehlenden glaubwürdigen Herstellerinformationen zu ihren Produkten betroffen ist.