Bauen für Allergiker
Werbeaussage Allergikerhaus
Was bedeutet "Healthwashing?"
"Healthwashing beschreibt betrügerische oder irreführende Werbeaussagen zu Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens mittels Gefälligkeitsgutachten, oft fragwürdigen Gütezeichen und Zertifikaten, die einen nicht vorhandenen Gesundheitsbonus suggerieren. Der Vorwurf Healthwashing zu betreiben ist dementsprechend nicht als legitime Werbestrategie aufzufassen, sondern – ebenso wie Greenwashing – als ein Verstoß gegen die sog. Corporate Social Responsibility."
Mehr Infos zu "Healthwashing für Bauprodukte"
Zunehmend versuchen Baustoffhersteller, Händler und Bauunternehmen den Begriff "Wohngesundheit" "Allergikergeeignet, sogar "MCS- geeignet", "baubiologisch oder schadstoff- geprüft", "dermatologisch geprüft" in Form von "Healthwashing" in ihrem Marketing einzusetzen. Bedauerlicherweise ist der Begriff "Wohngesundheit" ebenso wie der Begriff "Baubiologie" nicht geschützt - bezüglich "Werbung mit Gesundheit" gibt es allerdings erfreulicherweise gesetzliche Regelungen.
Viele der so angebotenen Produkte können(!) - nicht nur bei meiner besonders sensitiven "Beratungszielgruppe" - zu massiven gesundheitlichen Belastungen führen. (Beispiel Bodenbeläge).
Warnung vor unseriösen Produktempfehlungen
Siehe auch: Greenwashing mit Bezeichnungen wie "allergikerfreundlich, MCS- geeignet..."
Immer wieder werben Hersteller von Baustoffen, Lüftungsgeräten und Luftreinigern, Matratzen, Farben, Lasuren, sogar Autos mit den Attributen "allergikerfreundlich", "allergikergeeignet", neuerdings auch
aktuell mit umfangreiche Produkt- Auflistungen mit der Bezeichnung "Allergiefrei" (z.B. "allergiefreie? Wandfarben")
Zahlreiche der hier angebotenen Produkte enthalten - sogar offen deklariert - bedenkliche Biozide, Holzschutzmittel, allergenisierende Isothiazolinone. Die Verwendung solcher Produkte kann für Allergiker zu massiven Beschwerden führen.
In der Regel ist es uns nicht möglich, umfassende und glaubwürdige Prüfberichte für derart beworbene Produkte zu erhalten, die eine gesundheitliche Unbedenklichkeit nachweisen - obwohl solche Nachweise bei Werbung mit Gesundheit vorgelegt werden müssen.
Wir empfehlen grundsätzlich, sich nicht an Marketingaussagen und Gütezeichen zu orientieren, sondern tatsächliche Nachweise der Unbedenklichkeit einzufordern, die wir gerne bei Zusendung (natürlich kostenlos!) bestmöglich "bewerten".
- Irreführende Werbung
- "Gütezeichen" und "allergikergerechtes Bauen"
- Allergische Reaktionen auf Wolle (Teppiche, Dämmstoffe, Heimtextilien)
- Allergikerfreundlicher Tourismus
- Allergien, Bauen und Politik
- Allgemeine Infos zu Allergien
- Schadstoffe aus Haustechnik, Elektrogeräten
Rechtliche Aspekte: Werbung mit "Gesundheit"
Orientieren Sie sich möglichst nicht an Internet- und Prospektaussagen von Herstellern und Händlern - auch wenn diese besonders mit den Themen "MCS, Allergien" werben.
Siehe dazu auch:
Besonders Allergiker sind von Gerüchen, Beduftungen, Schadstoff- und Schimmelbelastungen im Wohnumfeld betroffen - viele Allergien können allerdings auch durch solche Belastungen überhaupt erst ausgelöst werden.
Auch "Öko" und "Natur" Produkte sind nicht grundsätzlich für alle Allergiker geeignet - Beispiel Naturfarben.
Gesundheitliche Folgen bei Belastungen während der Schwangerschaft
Raumschadstoffe können maßgeblichen Anteil an der Entstehung von Allergien haben -
Beispiel: VOC Belastungen bereits während der Schwangerschaft (UFZ) als Ursache für Allergien,
sie stellen aber vor allem für Allergiker in vielen Fällen sehr wesentliche zusätzliche Belastungen dar.
Neben VOCs aus Renovierungstätigkeiten können aber auch beispielsweise
aber auch Glykole Ursache für gesundheitliche Spätfolgen darstellen.
Als besonders kritisch beurteilen die Wissenschaftler die perfluorierten Alkyle. Dies sind fluorhaltige organische Verbindungen, die als langlebige Umweltschadstoffe gelten und sich in den Geweben des Menschen anreichern. Laut ersten Studien sind haben perfluorierte im Körper eine karzinogene Wirkung."
Zitat aus "109 Industriechemikalien im Blut neugeborener Babys", 19.03.2021
PFT in Muttermilch und Nahrung (Chemielexikon)
Auswirkungen von Weichmachern auf Kinder bereits bei Belastungen während der Schwangerschaft
2017 wurden erneut Forschungsergebnisse veröffentlicht, wonach Phthalate bereits während der Schwangerschaft spätere Krankheiten (Allergien, Neurodermitis) beim Kind verursachen können. Studienergebnisse
Aktuelle Studie (25.05.2021) zu Weichmachern (Bisphenol F) während der Schwangerschaft –
"Einfluss von Bisphenol F auf den IQ" (Forschungsprojekt der Universität Uppsala, Finnland)
"Verschärfte Anwendungshinweise von Permethrin für Schwangere"
"Jetzt hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angeordnet, dass die Hersteller die Anwendungshinweise für Schwangere verschärfen. Hintergrund ist eine neue Nutzen-Risiko-Analyse, die der Pharmakovigilanz-Ausschuss der EMA im Mai veröffentlicht hat. Demnach ist die mit der Anwendung verbundene Toxizität für das ungeborene Kind zwar nicht bewertbar. Ein mögliches kanzerogenes Risiko könne jedoch nicht ohne Zweifel ausgeschlossen werden.
Das Pyrethroid steht unter Verdacht, bei Kindern, die im Mutterleib mit der Substanz in Kontakt kamen, das Risiko für multiple Myeolome und Leukämien im Kindesaltern zu erhöhen. »Zusammenfassend lässt sich basierend auf den vorgestellten Daten ein mögliches Risiko für das Ungeborene nicht eindeutig ausschließen«, heißt es im EMA-Bericht." Pharmazeutische Zeitung, 2019
Biozide allgemein während der Schwangerschaft
Vor allem in der Schwangerschaft und Stillzeit gelten Biozide als gefährlich, weil Feten und Neugeborene extrem sensibel gegenüber Chemikalien sind. So führt Triclosan bei Frauen, die hohe Wirkstoffkonzentrationen in Blut und Urin aufweisen, laut der Mirec-Studie aus dem Jahr 2015 zu verminderter Fruchtbarkeit. (Biozide in Alltagsprodukten)
Mehr Infos zu Biozide in Bauprodukten
PFAS beeinflussen Schwangerschaft und Entwicklung fer Säuglinge
Internationale HEAL Studie zu den Auswirkungen auf Schwangere und Säuglinge
mehr zu PFAS
Flammschutzmittel
Bei einer Studie von Greenpeace und WWF wurden hormonell wirksame Stoffe wie
Flammschutzmittel, Weichmacher, Organochlor-Pestizide, PFAS, Triclosan u.a. sowohl im Blut der Mutter, als auch in der Nabelschnur gefunden - die Langzeitwirkungen dieser Stoffe auf die Entwicklung der Kinder sind bisher in keiner Weise ausreichend erforscht. ("Endlager - Umwelt")
Dennoch werden diese Stoffe bei nahezu allen "Gütezeichen" ignoriert, bestenfalls werden dazu "Herstellererklärungen" eingefordert- aber nicht überprüft.
Zusammenfassung
Eine emissionsarme Raumluft sollte daher grundsätzlich - nicht nur für Allergiker - oberste Priorität bei sämtlichen baulichen Maßnahmen, Anschaffungen von Einrichtungsgegenständen darstellen.
Weitere Beispiele:
Asthma, allergisches und nichtallergisches Schnupfen (Rhinitis) und atopisches Ekzem (Neurodermitis) durch feuchte Wände (Universität Ulm)
· Putze und Wandfarben für Allergiker
· Allergisch auf Düfte (UGB Gesundheitsberatung) und "Beduftungen"
Irreführende Werbung
Zunehmend werben Haushersteller, Baufirmen, Hersteller von Haustechnik (vor allem Lüftungsanlagen) und Baustoffhersteller ebenso wie Hotels nicht nur mit der Aussage "wohngesund" sondern auch mit der wesentlich anspruchsvollerenen Aussage "allergikergerecht" - sehr oft mit dem gleichzeitigen Hinweis auf die "ausschließliche Verwendung" von "Naturbaustoffen".
Völlig ignoriert werden dabei vor allem auch wettbewerbsrechtliche Vorgaben zum Thema "Werbung mit Gesundheit".
Selbst Kliniken stellen manchmal in die Werbung, der Einsatz "biologischer" Baustoffe würde gleichzeitig "Allergikereignung" bedeuten.
Beispiele solcher Aussagen:
"Die Klinik ist durch die Verwendung biologischer Baustoffe allergiegeeignet."(= Internet-Zitat https://web.archive.org/web/20120202212232/http://www.curado.de/krebs-allgemein/Mutter-Kind-Klinik-Haus-am-Kurpark-1892/einer Klinik)
"Außerdem geben Naturbaustoffe in der Regel keine Schadstoffe ab, so dass sie besonders für Allergiker geeignet sind." (© WELT-ONLINE - erschienen am 08.10.2011)
Dazu Kommentar EGGBI: Es muß sich nicht um "Schadstoffe" handeln, oft sind es - wie auch im Bereich der Lebensmittel, der Kosmetik absolut "natürliche" Stoffe, die Allergien auslösen können!
Ebenso kritisch zu bewerten sind die verallgemeinernde Aussagen :
"Ein Boden aus Kork ist sehr strapazierfähig, wärmeisolierend und behaglich fußwarm. Er dämmt den Schall, ist hygienisch und ausgesprochen allergikergeeignet. Entgegen landläufiger Annahme ist Kork wasserfest und leicht zu pflegen." Link
"Das macht Kork auch antibakteriell und für Allergiker als Bodenbelag besonders reizvoll"
Dazu Aus „Dämmstoffvergleich“; Ökotest 10 2009; Seite 143
Weiteres Zitat (UBA):
"Bei beiden versiegelten Korkbodenbelägen – besonders bei der Korkplatte – fiel die Emission von Benzophenon auf, die innerhalb des Beobachtungszeitraumes von 28 Tagen auch nur wenig abnahm. Benzophenon ist ein Bestandteil des Versiegelungslackes und startet die UV-Härtung. Diese Substanz steht im Verdacht, bei höherer Konzentration hormonähnliche Wirkungen zu besitzen. Das „unverbrauchte“ Benzophenon, das der saugfähige Kork beim Lackieren aufnahm, diffundierte offenbar langsam aus dem Kork durch die Lackschicht und gaste aus." Umweltbundesamt (Seite 53)
Aus diesem Blickwinkel ergibt sich auch die Tatsache, dass es für EGGBI bis heute (Dezember 2020) nicht möglich ist,
für zahlreiche als „besonders allergikergeeignet“ oder „ökologisch“ beworbene
· „Naturbaustoffe“ –
zum Beispiel auch nur eine einzige OSB Platte, für die meisten „Naturfarben“, für Korkdämmstoffe und für zahlreiche Korkböden, für ein auch nur ein einziges Linoleum , den Großteil sogenannter "lösemittelfreier Bodenöle und Lacke" neutrale, zeitnahe und hersteller- zuordenbare, umfassende Emissionszeugnisse mit "neutraler Probenahme" (Beispiel) - mit den für Allergiker erforderlichen Einzelwerten, nach heute aktuellem Prüf-Standard wie z.B. „eco-Institut Label“, natureplus,
aber auch
· Gebäude mit Werbe- Aussagen zu Allergikereignung, besonderer Wohngesundheit
und mit den unterschiedlichsten Gebäudezertifikaten,
umfassende Nachweise der bestmöglichen Vermeidung gesundheitsbelastender Eigenschaften bzw. Bestätigung besonderer "wohngesundheitlicher Eigenschaften" auch für Allergiker
zu erhalten.
"Gütezeichen" und "Allergikergerechtes Bauen"
Selbst bei den meisten Gütezeichen ist zu beachten, ob beispielsweise auch auf schwer identifizierbare SVOCs, Weichmacher, Pyrethroide, Flammschutzmittel (EOX/AOX Prüfungen..) untersucht worden ist. (Siehe auch "Greenwashing")
Nicht ausreichend sind nach unserer Auffassung aber auch "Allergikereignung- Bewertungen" "nach Datenlage" bei denen basierend auf den Aussagen der Hersteller selbst (!) ohne neutraler Kontrollmessung in der Prüfkammer " Empfehlungen" ausgesprochen werden, ebenso wie zahlreiche sogenannte "Gütezeichen",
die beispielsweise den Einsatz von
Pyrethroiden (u.a. Permethrin) als Insektenschutz, u.a. als Mottenschutz in Teppichböden,
Zitat: "Während die gesunde Haut kaum pyrethroiddurchlässig zu sein scheint, zeigt vorgeschädigte Haut (Verletzungen, Narben, Allergien, Hauterkrankungen etc.) ein davon abweichendes Verhalten. In einer Stellungnahme hierzu wurde vom Bundesgesundheitsamt 1987 betont: „Bei Hautverletzungen oder allergisch bedingten Hauterkrankungen sollte ein Hautkontakt (...) grundsätzlich vermieden, gegebenenfalls gänzlich auf den Umgang mit diesen Stoffen verzichtet werden.“
„„Als chemisch stabile Verbindungen sind chronische Belastungen prinzipiell auch nach einmaliger Anwendung möglich-vor allem bei Menschen mit direktem Hautkontakt, da die Wirkstoffe bei Verletzung der Wollfasern verstärkt freigesetzt und aufgenommen werden können.
"In diesem Sinne lässt sich ein behandelter Teppichboden als ständig mobilisierbare Belastungsquelle für Kleinkinder im Krabbelalter begreifen." (Literaturquelle: Dr.Daunderer, klinische Umwelttoxikologie 116.Erg.-Lfg. 4/97) siehe auch Präsentation "Surecon, Schweiz" "allergikergerecht"
oder von
aus Farben, Klebern, Grundierungen
ausdrücklich tolerieren:
Zitat:
"Verbraucherinnen und Verbraucher können in der Regel nicht wissen, in welchen Produkten Isothiazolinone enthalten sind. Auch Farben und Lacke mit dem Umweltzeichen dürfen diese Stoffe enthalten; es muss lediglich auf der Verpackung auf enthaltene Isothiazolinone und ein Informationstelefon hingewiesen werden. Dass damit ein höchst problematischer Innenraumschadstoff quasi den Segen des blauen Engels erhält, wird von vielen Fachmenschen scharf kritisiert. Angesichts des potenziellen gesundheitlichen Risikos und der zunehmenden Verbreitung der Isothiazolinone kommt der Innenraumanalytik als wichtigem Diagnoseinstrument eine besondere Bedeutung zu. (Link - Schadstoffinfo Alab Berlin)
Zitat 2
"Vom Hersteller wird die von uns verwendete Farbe als "Emissions- und Lösemittelfrei" beworben, und ihre "raumlufthygienische Unbedenklichkeit" wird durch das Gutachten der Abteilung Hygiene und Arbeitsmedizin einer deutschen Technischen Hochschule bestätigt. Unsere Analysen belegen jedoch eindeutig, dass von Emissionsfreiheit, und "raumlufthygienischer Unbedenklichkeit" zumindest für sensibilisierte Personen, keine Rede sein kann. Eine solche Deklaration kann aufgrund der dargestellten Ergebnisse als irreführend für den Käufer angesehen werden. Die Identität und der prozentuale Anteil von Konservierungsstoffen in Dispersionsfarben sollte daher bei deren Einsatz auf den Gebinden ausgewiesen werden." (Link Arguk Produktinfos Isothiazolone)
Ökohäuser und Allergien
Richtigerweise sorgen viele Naturbaustoffe für ein emissionsarmes, oft(!) auch allergikerverträgliches, hervorragendes Raumklima.
Tatsächlich können aber gerade auch Naturprodukte bekanntlich häufig nicht unbedeutende Allergene enthalten.
Sehr oft ist dies ohnedies auch mit entsprechenden stark wahrnehmbaren Gerüchen verbunden, die von Vielen (Gesunden) als durchaus angenehm empfunden werden (z.B. Harzgeruch in Blockhäusern, Orangengeruch bei manchen Naturfarben) und in den meisten Fällen keinerlei "grundsätzlich" gesundheitsgefährdendes Potential besitzen,
zumindest für manche(!) Allergiker sich aber geradezu als absolut unverträglich erweisen, bei entsprechender Konzentration aber sogar Gebäude "unbewohnbar" machen.("Schadstoffe im Ökokindergarten")
Nach unseren Erfahrungen gibt es ebenso wenig wie
"die Allergie"
(die Sensitivität stellt sich nahezu bei jedem Betroffenen - vor allem im Hinblick auf mögliche "Kreuzreaktionen" unterschiedlich dar)
"das" Allergikerhaus. Nur eine individuelle Planung ermöglicht hier bestmögliche "Verträglichkeits"-Sicherheit.
Bauberatung für Allergiker
Aus diesem Grunde berät EGGBI Allergiker (soferne es sich um Unverträglichkeit gegenüber Gerüchen, Emissionen in der Raumluft handelt) auch grundsätzlich erst nach Vorliegen einer umfassenden ärztlichen Anamnese und versucht dann optimal alle konkret erforderlichen Maßnahmen bezüglich
- Grundstücksauswahl
- Planung
- Produktauswahl
- Verarbeitung
- Haustechnik
in der Beratung zu berücksichtigen.
Oberste Maxime dabei ist bei Allergikern stets die präventive Minimierung sämtlicher(!) Emissionen - unabhängig von deren "offizieller" toxischen Bewertung.
Abhängig von der Art der Allergie liegen die Beratungschwerpunkte bei
- Grundstücksauswahl (Vegetation der Umgebung, Schimmelbelastung der Außenluft durch Moor, Pollenbelastung, Belastungen mit Radon, Elektromagnetische Felder durch Sendemasten, Hochspannungsleitungen, Umspannwerke in der Umgebung ...)
- Hausplanung (Heiz- und Lüftungstechnik, Pollenfilter, zentrale Staubsauganlage, Raumeinteilung...)
- Produktauswahl (bei chemischen Sensitivitäten) siehe Produktauswahl MCS
- Verarbeitung der Baustoffe/ Reinigung/ Pflege
Fragen wie Vermeidung/Reduktion von "Elektrosmog", Radonbelastungen, optimierte Beleuchtungskonzepte, Farben, sowie des Schallschutzes werden individuell mit dem Bauherren abgeklärt.
Falschinformationen gibt es auch immer wieder zu Fragen der Lüftungstechnik:
unkorrekte Aussagen von Planern und Herstellern bzgl. Anforderungen an Filter, mittels Nanosilber "sterile" Lüftungsrohre, unrichtige Aussagen zum tatsächlichen Energiebedarf von Anlagen, verwendeten (schadstoffbelasteten) Schalldämmstoffen, zum "anlagegerechten" Lüftungsverhalten der Nutzer (u.a. Einstellungen der Anlage), Schadstoffabbau mittels Titandioxid.....
Nicht zu unterschätzen sind aber auch bereits bekannte Zusammenhänge zwischen Emissionsbelastungen gerade während der Schwangerschaft und dadurch verursachte spätere Allergien bei den Kindern. (Siehe dazu auch link)
Siehe auch Suche nach allergikergerechten Bauprodukten
Allergische Reaktionen auf Wollprodukte
"Allergische Reaktionen auf Wolle"
werden nicht durch die Faser - sondern unter anderem durch Fette (Talg) und Fettalkohole ausgelöst – bei entsprechend gewissenhaft gewaschener Wolle sind diese nicht mehr vorhanden und das Endprodukt daher für Allergiker unbedenklich.
Dazu gibt es umfangreiche Untersuchungen des deutschen Wollforschungsinstitutes an der Universität in Aachen:
"Die Nutzung der positiven Fasereigenschaften der Schafwolle werden immer noch beeinträchtigt durch die Angst des Verbrauchers vor einer Wollallergie. Eine Faser, die die gleiche chemische Zusammensetzung aufweist wie das menschliche Haar kann nicht zu einer Allergie führen. Faserbegleitende Stoffe, die zu einer allergischen Reaktion führen können (z.B. Kontaktallergien durch Wollwachsbestandteile), lassen sich durch eine sorgfältige Prozessführung bei der Herstellung von Wollprodukten entfernen. Die von bestimmten Personengruppen (Atopiker) beschriebene Hautunverträglichkeit durch Wollbekleidung geht auf eine physikalische Reizung der Haut durch den Anteil dicker Wollfasern zurück."
Umfangreiche Studienergebnisse: allergenes Potential von Wolle (Dissertation)
"Auch wenn es ein wenig paradox klingen mag: Eine Tierhaarallergie ist keine Allergie gegen Tierhaare (gilt auch bezüglich "Katzenhaarallergie!").
Auslöser dieser Allergine sind vielmehr eiweißhaltige Bestandteile von Speichel, Schweiß, Talg oder Urin bestimmter Tiere. Allerdings spielen Tierhaare - ebenso wie übrigens auch Federn von Vögeln - bei der Verbreitung der Allergene eine zentrale Rolle, weil diese daran haften und sich mit den Haaren weiträumig verteilen können". "Allergodome" und "Wollallergie"
sowie "Allergiecheck" und "Allergie gegen Wolle"
Verursacher von Unverträglichkeit von Wollprodukten sind also meist Fettreste und Alkohole auf der Wolle, vor allem aber diverse Farben und "Behandlungen", teils sogar toxischer Mottenschutz (z.B. Pyrethroide), die in der Regel nicht ausreichend deklariert werden.
Ein besonderes Problem sind Textilien generell, wenn sie in Containern aus Übersee geliefert werden.
Die
werden meist mit Bioziden vollgepumpt, um keine Schädlinge und Schimmel aufkommen zulassen.
Es sollte daher beim Kauf hinterfragt werden, woher die Ware stammt, und mit welchen Stoffen sie behandelt worden ist.
Mischgewebe können natürlich zusätzlich aus den beigefügten Fasern- vor allem wenn es sich um Recycling- Fasern handelt, weitere Schadstoffe enthalten.
Siehe dazu auch "mögliche Schadstoffe in Textilien"
Mehr Infos zu "Schafwolle als Dämmstoff
"Schadstoffsanierung mit Schafwolle"
Allergikerfreundlicher Tourismus
Angesichts der zunehmenden Anzahl von Allergikern werben Fremdenverkehrsbetriebe und auch ganze Tourismusregionen vermehrt mit "allergikerfreundlichem Urlaub".
Leider erfolgt dies meist nur unter Betrachtung einzelner Aspekte - vollkommen vernachlässigt wird in sehr vielen Fällen und bei zahlreichen diesbezüglichen "Gütezeichen" die Frage nach kontrollierter "Innenraumluftqualität" für Allergiker - nur zu erreichen unter anderem durch gewissenhafte Produktauswahl für Baustoffe, Möbel, Fußböden..... (siehe dazu auch Urlaub für Allergiker).
Meist wird hier auch "ökologisches Bauen" fälschlicherweise mit "allergikergerechtem Bauen" verwechselt.
Entsprechend sind die meisten solcher Aussagen Marketingsprüche, die eindeutig dem Begriff "Greenwashing" zuzuordnen sind.
Gütezeichen und "Allergikergerechtes Bauen"
Selbst bei den meisten Gütezeichen ist zu beachten, ob beispielsweise auch auf schwer identifizierbare SVOCs, Weichmacher, Pyrethroide, Flammschutzmittel (EOX/AOX Prüfungen..) untersucht worden ist. (Siehe auch "Greenwashing")
Nicht ausreichend sind nach unserer Auffassung aber auch "Allergikereignung- Bewertungen" "nach Datenlage" bei denen basierend auf den Aussagen der Hersteller selbst (!) ohne neutraler Kontrollmessung in der Prüfkammer " Empfehlungen" ausgesprochen werden, ebenso wie zahlreiche sogenannte "Gütezeichen",
die beispielsweise den Einsatz von Pyrethroiden (siehe dazu auch EGGBI- Publikation und u.a. Permethrin) als Insektenschutz, u.a. als Mottenschutz in Teppichböden,
Zitat: "Während die gesunde Haut kaum pyrethroiddurchlässig zu sein scheint, zeigt vorgeschädigte Haut (Verletzungen, Narben, Allergien, Hauterkrankungen etc.) ein davon abweichendes Verhalten. In einer Stellungnahme hierzu wurde vom Bundesgesundheitsamt 1987 betont: „Bei Hautverletzungen oder allergisch bedingten Hauterkrankungen sollte ein Hautkontakt (...) grundsätzlich vermieden, gegebenenfalls gänzlich auf den Umgang mit diesen Stoffen verzichtet werden.“
„„Als chemisch stabile Verbindungen sind chronische Belastungen prinzipiell auch nach einmaliger Anwendung möglich-vor allem bei Menschen mit direktem Hautkontakt, da die Wirkstoffe bei Verletzung der Wollfasern verstärkt freigesetzt und aufgenommen werden können.
"In diesem Sinne lässt sich ein behandelter Teppichboden als ständig mobilisierbare Belastungsquelle für Kleinkinder im Krabbelalter begreifen." (Literaturquelle: Dr.Daunderer, klinische Umwelttoxikologie 116.Erg.-Lfg. 4/97) siehe auch Präsentation "Surecon, Schweiz" "allergikergerecht"
oder von Isothiazolinonen aus Farben
ausdrücklich tolerieren:
Zitat:
"Verbraucherinnen und Verbraucher können in der Regel nicht wissen, in welchen Produkten Isothiazolinone enthalten sind. Auch Farben und Lacke mit dem Umweltzeichen dürfen diese Stoffe enthalten; es muss lediglich auf der Verpackung auf enthaltene Isothiazolinone und ein Informationstelefon hingewiesen werden. Dass damit ein höchst problematischer Innenraumschadstoff quasi den Segen des blauen Engels erhält, wird von vielen Fachmenschen scharf kritisiert. Angesichts des potenziellen gesundheitlichen Risikos und der zunehmenden Verbreitung der Isothiazolinone kommt der Innenraumanalytik als wichtigem Diagnoseinstrument eine besondere Bedeutung zu. (Link - Schadstoffinfo Alab Berlin)
Zitat 2
"Vom Hersteller wird die von uns verwendete Farbe als "Emissions- und Lösemittelfrei" beworben, und ihre "raumlufthygienische Unbedenklichkeit" wird durch das Gutachten der Abteilung Hygiene und Arbeitsmedizin einer deutschen Technischen Hochschule bestätigt. Unsere Analysen belegen jedoch eindeutig, dass von Emissionsfreiheit, und "raumlufthygienischer Unbedenklichkeit" zumindest für sensibilisierte Personen, keine Rede sein kann. Eine solche Deklaration kann aufgrund der dargestellten Ergebnisse als irreführend für den Käufer angesehen werden. Die Identität und der prozentuale Anteil von Konservierungsstoffen in Dispersionsfarben sollte daher bei deren Einsatz auf den Gebinden ausgewiesen werden." (Link Arguk Produktinfos Isothiazolone)
Siehe dazu auch EGGBI Diskussionsseite
Richtigerweise sorgen viele Naturbaustoffe für ein emissionsarmes, oft auch allergikerverträgliches, hervorragendes Raumklima.
Tatsächlich können aber gerade auch Naturprodukte bekanntlich oft nicht unbedeutende Allergene enthalten.
Sehr oft ist dies ohnedies auch mit entsprechenden stark wahrnehmbaren Gerüchen verbunden, die von Vielen als durchaus angenehm empfunden werden (z.B. Harzgeruch in Blockhäusern, Orangengeruch bei manchen Naturfarben) und in den meisten Fällen keinerlei gesundheitsgefährdendes Potential besitzen,
für manche(!) Allergiker sich aber geradezu als absolut unverträglich erweisen.
Nach unseren Erfahrungen gibt es ebensowenig wie
"die Allergie"
(die Sensitivität stellt sich nahezu bei jedem Betroffenen - vor allem im Hinblick auf mögliche "Kreuzreaktionen" unterschiedlich dar)
"das" Allergikerhaus.
Aus diesem Grunde berät EGGBI Allergiker auch grundsätzlich erst nach Vorliegen einer umfassenden ärztlichen Anamnese und versucht dann optimal alle konkret erforderlichen Maßnahmen bezüglich
- Grundstücksauswahl
- Planung
- Produktauswahl
- Verarbeitung
- Haustechnik
in der Beratung zu berücksichtigen.
Oberste Maxime dabei ist bei Allergikern stets die präventive Minimierung sämtlicher(!) Emissionen - unabhängig von deren "offizieller" toxischen Bewertung.
Abhängig von der Art der Allergie liegen die Beratungschwerpunkte bei
- Grundstücksauswahl (Vegetation der Umgebung, Schimmelbelastung der Außenluft durch Moor, Pollenbelastung, Belastungen mit Radon, Elektromagnetische Felder durch Sendemasten, Hochspannungsleitungen, Umspannwerke in der Umgebung ...)
- Hausplanung (Heiz- und Lüftungstechnik, Pollenfilter, zentrale Staubsauganlage, Raumeinteilung - z.B. "Pollenschleuse"...)
- individuelle Produktauswahl (bei chemischen Sensitivitäten) siehe Produktauswahl MCS
- Verarbeitung der Baustoffe/ Reinigung/ Pflege
Fragen wie Vermeidung/Reduktion von "Elektrosmog", Radonbelastungen, optimierte Beleuchtungskonzepte, Farben, sowie des Schallschutzes werden individuell mit dem Bauherren abgeklärt.
Falschinformationen gibt es auch immer wieder zu Fragen der Lüftungstechnik:
unkorrekte Aussagen von Planern und Herstellern bzgl. Anforderungen an Filter, mit Nanosilber "sterile" Lüftungsrohre, unrichtige Aussagen zum tatsächlichen Energiebedarf von Anlagen, verwendeten (schadstoffbelasteten) Schalldämmstoffen, zum "anlagegerechten" Lüftungsverhalten der Nutzer (u.a. Einstellungen der Anlage).....
Siehe dazu auch Zusammenfassung Diskussion zu Luftreinigern und Lüftungen
Nicht zu unterschätzen sind aber auch bereits bekannte Zusammenhänge zwischen Emissionsbelastungen gerade während der Schwangerschaft und dadurch verursachte spätere Allergien bei den Kindern. (Siehe dazu auch Link)
Allergien und Politik
Auch wenn sich die Politik mit einem Abschlussbericht des Aktionsplanes Allergien (2007-2012) gerne selbst "lobt", konnte für zahlreiche Allergiker mit dem Aktionsplan wenig "Konkretes" umgesetzt werden - das mit großer Medieninformation gegründete Aktionsportal wurde zwischenzeitlich wieder geschlossen.
Nach wie vor fehlen in vielen Bereichen des täglichen Lebens definitive Auszeichnungsverpflichtungen für allergenisierende Inhaltsstoffe (Beispiel: Bauprodukte; selbst der blaue Engel tolerierte bis vor kurzem anderem die allergieauslösenden Isothiazolinone in "gelabelten" Produkten); ebenso fehlt nach wie vor eine Kennzeichnungspflicht für öffentliche Räume mit "Beduftungen"; selbst in Bahn und sogar Schulen werden derartige Beduftungen toleriert.
Der Allergiker hat auch nach Abschluss des Aktionsplanes weiterhin nur wenig "Verbraucherrechte"; die Hersteller-Lobbyarbeit funktioniert offensichtlich nach wie vor hervorragend.
Angesichts von einem Anteil von über 30 % Allergikern in der Bevölkerung müsste auch bei der Errichtung von Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern wesentlich mehr darauf geachtet werden, dass bei der Baustoffauswahl nicht nur eine Reduzierung von Schadstoffen angestrebt wird, sondern auch allergenisierende und sensibilisierende Stoffe möglichst vermieden werden sollten.(Bestandteil der Ausschreibungen!)
Dies würde aber eine entsprechende "Kennzeichnungspflicht" (ähnlich wie bei Lebensmitteln) auch für jene Hersteller voraussetzen, die sich derzeit unter anderem bereits mittels selbstinitiierter Gütezeichen massiv gegen eine Herausgabe von Emissions Einzelwerten wehren.(Beispiel)