Bergheim - verschwundene Asbestuntersuchungsberichte

 

Verschwundene Prüfberichte - Verhinderung von "Bewertungen"

Nachfragen eines Bürgers der Kreisstadt Bergheim brachten ein sehr eigenwilliges Verhalten der Behörden zu Tage.

Auf eine Anfrage zu Asbestuntersuchungen (z.B. Erftgymnasium) antwortete die zuständige Behörde am 28.03.2022:

 

 

·         Das Erftgymnasium wurde 1991 auf Asbest untersucht. Der Untersuchungszeitraum des Gutenberg-Gymnasiums lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. Da im Zeitraum von 1990 bis 1993 viele städt. Gebäude untersucht worden sind, wird davon ausgegangen, dass eine Priorisierung anhand offensichtlich erkennbarer Risiken und somit eine entsprechende Sanierung nach Dringlichkeitsstufen in den einzelnen Gebäuden vorgenommen worden ist. 

·         Der genaue Umfang der Untersuchungen ist nicht mehr rekonstruierbar. Grundsätzlich wurden Gebäude damals vor allem auf das Vorhandensein von Spritzasbest, Asbestzement, asbesthaltige Dichtstoffe und Bodenbeläge aber auch weitere, möglicherweise asbesthaltige Baustoffe untersucht.

·         Wer die Untersuchungen in den beiden Gymnasien durchgeführt hat, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.

 

Offensichtlich sind Prüfberichte verschwunden,

die Verantwortlichen "vermuten" dass damals korrekt priorisiertt wurde –

sehen aber seit 30 Jahren keine Notwendigkeit, angesichts inzwischen wesentlich umfangreicheren Wissensstands über die Langzeit - Gefährlichkeit von Asbestfasern,

"verlorene" Informationen durch neue Untersuchungen zu aktualisieren!

 

Ein Versuch von EGGBI für eine (kostenlose!) gesundheitliche Bewertung zumindest die noch vorhandenen Asbest- Prüfberichte der Vergangenheit im Rahmen des Umweltinformationsgesetzes zu erhalten, wurde mit einer massiven finanziellen Forderung beantwortet:

"Nach § 1 Verwaltungsgebührenordnung zum IFG, Tarifstelle 1.3.2 würde für ein auskömmliche schriftliche Auskunft ein Vorbereitungsaufwand von ca. 6 Stunden entstehen

Vermutlich dürfte ein Maxibrief für den Versand der Unterlagen per Post notwendig sein. Dann kämen nochmal 2,70 € hierfür hinzu. Insgesamt kämen wir so auf Gebühren in Höhe von geschätzt 331,70 €.." (Leiter Bürgerbüro, 23.März 2022)

 

Während viele Kommunen Interesse an einer "kostenlosen" neutralen Stellungnahme zu vorhandenen Prüfberichten zeigen und entsprechende Prüfberichte oft ohne Aufforderung zur Verfügung stellen,

wird hier versucht, entsprechende Stellungnahmen mit finanziellen Forderungen zu unterbinden.

Offensichtlich haben die Verantwortlichen bis heute kein Interesse an einer glaubwürdigen Klärung der Frage, ob und in welchem Ausmaß an den Bergheimer Schulen Asbestbelastungen existieren, und ob Schüler und Lehrer an diesen Schulen einer dauerhaften gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt sind!

 

 

 

 

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