Amine, Beispiel Triethylamin
Amine - Allgemeine Informationen
"Amine entstehen unter anderem durch Decarboxylierung von Aminosäuren oder durch Aldehydtransaminierung. Die flüchtigen Amine haben einen ausgeprägten Fischgeruch, die festen sind geruchlos. "
Verwendung
"Amine werden zur Herstellung von Azoverbindungen verwendet, z.B. bei der Herstellung von Farbstoffen, als Reaktanden bei zahlreichen Nucleophilen Substitutionen zur Bildung von beispielsweise Carbonsäureamiden/imiden oder Lactonen und Iminen, weswegen Amine als Schutzgruppen von Carbonylen eingesetzt werden können oder als chirale Auxiliare. Bei Eliminierungen werden voluminöse sekundäre oder tertiäre Amine als Protonenakzeptoren genutzt, die zwar basisch, aber nicht nucleophil sind. Weiterhin finden Amine, meist Diamine oder Triamine, Anwendung als Liganden in der Komplexchemie. " Quelle Chemielexikon
Beispiele von Aminen in Bauprodukten
Chloramine am Beispiel Trichloramin
Triethylamin
Triethylamin zählt zu den "Tertiären Aminen"
Tertiäre Amine sind Verbindungen, bei welchen alle drei Wasserstoffatome von NH3 durch organische Reste ausgetauscht sind. Ihre Summenformel lautet dementsprechend R3N. Ein tertiäres Amin ist zum Beispiel Triethylamin, das als organische Base in der chemischen Synthese häufig Verwendung findet. Textquelle
CAS: 121-44-8
Synonima:
N,N-Diethylethanamin
TEA
Gefahrenhinweise - H-Sätze laut Gestis: |
H225: Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar. |
Gesundheitsgefährdung laut GIschem
Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut kann zu Gesundheitsschäden führen.
Gesundheitsschädlich bei Verschlucken (H302).
Giftig bei Hautkontakt oder Einatmen (H311 + H331).
Reizt die Atemwege: z.B. Brennen der Nasen- und Rachenschleimhaut, Reizhusten, Atemnot (s. H335)
Verursacht schwere Verätzungen, d.h. schädigt Atemwege, Augen, Haut und Magen-Darm-Trakt (s. H314). Verätzungen am Auge können zum Verlust der Sehfähigkeit führen (s. H318).
Kann zu Lungenödem und Kehlkopfschwellung führen.
Kann Gesundheitsstörungen wie Herzschaden, Leberschaden und Nierenschaden verursachen. Gischem
Verwendung im Baubereich
Als Lösungsmittel; findet sich unter anderem in Versiegelungen von Bodenbelägen...
Geruchschwelle
360 bis 2000 µg/m³
Wie bei vielen Produkten können aber Chemikaliensensitive bereits bei Niedrigstkomzentrationen auf Schadstoffe reagieren.
Offizielle Grenzwerte
Innenraumluft:
Bedauerlicherweise gibt es für diesen Stoff nur Arbeitsplatzgrenzwerte, aber noch keine Richtwerte für die Innenraumluft; auf Grund der Toxizität sollte aber das Vermeidungsprinzip hier Gültigkeit haben.
Bauprodukte:
AgBB - (NIK und LCI) Wert: 60 µg/m³
Die Kennzeichnung H 311 und 331 gilt als grundsätzlicher Ausschließungsgrund für verschiedene "Gütezeichen"; der Stoff findet sich allerdings dennoch in manchen Versiegelungen von "gelabelten" (z.B. Korklogoe) Bodenbelägen. Aus diesem Grund ist für eine Empfehlung für die EGGBI Beratungszielgruppe besonders Sensitiver stets der eigentliche Prüfbericht und nicht nur die Vorlage diverser Gütezeichen oder Zertifikate erforderlich!