Epoxidharze - Epoxyböden

 

 

 

Unter Epoxidharzen (EP-Harze) versteht man Reaktionsharze, die aus der Umsetzung von Epoxiden mit mehrwertigen Alkoholen (Polyalkohole) entstehen. Über 90 % der Weltproduktion an EP-Harzen entsteht durch Umsetzung von Epichlorhydrin mit Bisphenol A. Die (unvernetzten) Epoxidharze sind normalerweise flüssig/viskos. Aus den unvernetzten Epoxidharzen entsteht durch Zugabe eines Härters das feste, vernetzte Epoxidharz, welches ein Duroplast ist. Aufgrund des sehr unterschiedlichen Gehalts an Füllstoffen und des stark variierenden Vernetzungsgrades der Harze können sich die Eigenschaften der Epoxidharze stark unterscheiden.  https://www.wecobis.de/bauproduktgruppen/grundstoffe-gs/kunststoffe-gs/epoxidharze-gs.htmlWecobis

Bodenbeschichtungen

Die Epoxy, Epoxidharz Bodenbeschichtung wird in erster Linie für Produktions- und Lagerhallen eingesetzt, d.h. hauptsächlich in der Industrie. Heute werden sie jedoch auch im Wohnungsbau verwendet. Sie werden vor allem in Räumen verwendet, die zusätzliche Wartung und Reinigung erfordern.

Eine gesundheitliche Bewertung von Epoxyböden beispielsweise war uns bisher nicht möglich, da wir von keinem "angefragten" Hersteller bisher wirklich umfassende Prüfberichte "ausgehärteter" Produkte erhalten konnten.

Wir können uns aktuell daher nur an diversen "Sicherheitsdatenblättern" orientieren, deren Aussagekraft für den Verbraucher nur gering ist, da sie nur deklarationspflichtige Stoffe auflisten - aber keine Auskünfte über deren Emissionsverhalten für die Nutzungsphase bieten. (Siehe Stellungnahme zu Sicherheitsdatenblättern allgemein).172

Die oftmals von Herstellern beworbene Einsatzmöglichkeit zum "Asperren von Schadstoffen" aus dem Boden sehen wir angesichts der produkteigenen Gefahrstoffe als nicht empfehlenswert.  (Absperren statt sanieren?)

 

Kleiner Auszug aus vielfach eingesetzten Stoffen:

Hier finden sich bereits eine Riehe bedenklicher Stoffe wie z.B. Bisphenol A ein hormonell wirksamer Stoff aus dem Bereich der Weichmacher, einer Stoffgruppe, die ähnlich wie Flammschutzmittel bei den meisten "Schadstoffprüfungen" - auch für die meisten Gütezeichen - überhaupt nicht gemessen werden.

Gefahrenhinweise - H-Sätze: (Gestis Stoffdatenbank)

H317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen.

H318: Verursacht schwere Augenschäden.

H335: Kann die Atemwege reizen.

H360F: Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

H411: Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

Weitere Stoffe:

 

  • bis-[4-(2,3-epoxypropoxy)phenyl]propane                                    CAS 1675-54-3
  • Bisphenol-A-Epichlorhydrin-Harze MG                                       CAS 25068-38-6
  • Bisphenol-F-Epichlorhydrin-Harz                                                  CAS 55492-52-9
  • Alkyl(C12-C14)glycidylether                                                         CAS 68609-97-2
  • 2,4,6-Tri(dimethylaminomethyl)phenol                                          CAS 90-72-2
  • 3,6,9-Triazaundecan-1,11-diamin                                                CAS 112-57-2
  • Isophoron diamin                                                                          CAS 2855-13-2
  • 2-Methylpentan-1,5-diamin                                                           CAS 15520-10-2
  • Benzylalkohol                                                                               CAS 100-51-6
  • [[(2-Ethylhexyl)oxy]methyl]oxiran                                                   CAS 2461-15-6
  • Pentaerythrittetraacrylat                                                                   CAS 4986-89-4
  • Pentaerythrittriacrylat                                                                        CAS 3524-68-3
  • 1,6-Hexandioldiacrylat                                                                      CAS 13048-33-4
  • 3-aminopropyltriethoxysilane                                                          CAS 919-30-2
  • Trimethylolpropan-polyglycidylether.                                             CAS 30499-70-8
  • Oxiran (vgl. Mono[(C12-14-alkyloxy)methyl]derivate)                 CAS 75-21-8
  • 2,3-Epoxypropyl-otolylether                                                            CAS 2210-79-9  (suspected to be mutagen!)
  • 2-(Propyloxy)ethanol                                                                        CAS 2807-30-9
  • 3-Aminomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexylamin                               CAS 2855-13-2
  • C12-14 Alkylglycidylether                                                             CAS 68609-97-2
  • 1,3-Bis(2,3-epoxypropoxy)-2,2-dimethylpropan                           CAS 17557-23-2
  • Amphorus Silica                                                                                 CAS 67762-90-7
  • formaldehyde, oligomeric reaction products with 1-chloro-2,3- epoxypropane and phenol CAS 9003-36-5
  • Dimere, ungesättigte C18 Fettsäure, oligomeres Reaktionsprodukt mit tri-Ethylen-Tetramin CAS 68082-29-1

 

und viele mehr!

 

 

 

Gesundheitsrisiken von Epoxidharzen

 

 

Zitate:

Gesundheitsrisiken von Epoxidharzen ernst nehmen

 

"Aufgrund ihrer guten technischen Eigenschaften sind Epoxidharze in der Baubranche zu einem Standardwerkstoff geworden. Auf einer Fachtagung am 17. April 2014 hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) vor einem sorglosen Umgang mit dem Kunstharz gewarnt. Epoxid kann zu Allergien führen, die schon heute viele Beschäftigte in die Berufsunfähigkeit zwingen.

Seit fünfzehn Jahren haben Erkrankungen durch den Einsatz von Epoxidharzen stark zugenommen. Jedes Jahr registrieren die gewerblichen Berufsgenossenschaften knapp 250 neue Fälle. Für Heilbehandlungen, Rehabilitationen und Renten von Epoxid bedingten Erkrankungen zahlten die Berufsgenossenschaften in den Jahren zwischen 1999 und 2013 über 54,6 Millionen Euro.

Nach Einschätzung von Dermatologen ist die Zahl der allerdings deutlich höher. Viele Beschäftigte zeigen ihre Berufskrankheit nicht an oder gehen mit allergischen Hauterkrankungen lediglich zum Hausarzt. (Bauen im Bestand)

 

 

TÜV warnt vor Sanierungen der Hausinstallationen mit Epoxidharzen

"Viele Immobilienbesitzer lassen bei einer Sanierung oder Renovierung ihre veralteten Trinkwasserleitungen in Stand setzen. Gerade ältere Trinkwasserleitungen aus Blei werden zum Schutz vor zu bleihaltigem Trinkwasser saniert. Von einer gängigen Methode der Innenrohrsanierung mit Epoxidharz rät jetzt der TÜV NORD eindringlich ab. Grund: Das eingesetzte Epoxidharz kann die gesundheitsgefährdende und krebserregende Chemikalie Bisphenol A (BPA) enthalten und in das Trinkwasser abgeben.

Um Kosten zu sparen, wird bei der Instandhaltung von Innenrohren häufig auf das sogenannte Relining-Verfahren zurückgegriffen – eine Sanierungsmethode, bei der Epoxidharz verwendet wird. Das Problem: Epoxidharz ist ein Kunstharz, das neben verschiedenen kritischen Bestandteilen auch Bisphenol A (BPA) beinhaltet. Dies ist, so der der TÜV in seiner Pressemitteilung, eine hormonell wirksame Chemikalie, welche die hormonell basierte Kommunikation der Zellen im Körper stört und sich daher tiefgreifend auf die Gesundheit auswirken kann. Besonders für Schwangere ist BPA gefährlich, da die Substanz die Plazenta durchdringen und zu Entwicklungsstörungen sowie Geburtsfehlern führen kann." (Lebensraum Wasser)

Epoxidharze im Brandfall:

 

Epoxidharze brennen nach dem Anzünden weiter. Je nach Aufbau des  Epoxidharzes entsteht bei der Verbrennung  neben den Hauptprodukten "Hauptprodukten" auch geringe Mengen von Phenol, Formaldehyd, Ameisensäure, Aceton und Kohlenwasserstoffen. Die thermische Zersetzung beginnt bei 250 -450 °C. Bei stickstoffhaltigen Epoxidharzen können auch Cyanwasserstoff, Ammoniak, Amine und Isocyanate freigesetzt werden. (Seite 6, Beurteilung von Kunststoffbränden)

 

 

 

 

Weitere Infos:

Gefähriche Alleskönner

 

 

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