Lindan

 

Lindan

Aktuell: Vielversprechend zeigen sich derzeit Ergebnisse eines Forschungsprojektes des IBP (Fraunhofer Institut für Bauphysik) bezüglich der Sanierung von holzschutzmittelbelasteten Oberflächen in Räumen und Gebäuden mittels der sogenannten 

CycloPlasma Technologie.

Noch befindet sich diese Technik im "Pilotstatus" - viele Fragen der technischen Umsetzung in der Praxis sind noch nicht beantwortet.

Für eine Empfehlung für meine besonders sensitive Beratungszielgruppe fehlen mir aber auch noch Nachweise völliger gesundheitlicher Unbedenklichkeit. Siehe dazu Kapitel 5.1 "CycloPlasma" aus der Publikation "Raumschadstoff PCP, Lindan".

 

Infos zu Lindan finden Sie auch in der Publikation  "EGGBI -Holzschutzmittel"

Lindan

Chemischer Name: gamma-Hexachlorcyclohexan, C6H6Cl6

CAS: 58-89-9

Gefahrenhinweise - H-Sätze:

H301: Giftig bei Verschlucken.
H312: Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.
H332: Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
H362: Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen.
H373: Kann die Organe schädigen bei längerer oder wiederholter Exposition.

H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
             Gestis Stoffdatenbank


"Lindan ist ein lipidlösliches und flüchtiges Kontakt-, Fraß- und Atemgift für Arthropoden. Die insektizide und akarizide Wirkung tritt sehr schnell ein. Bereits in niedrigen Konzentrationen wirkt Lindan als Nervengift, welches zu Übererregung und anschließender Lähmung der Insekten führt."  Clinipharm- Pharmakologie

 

"Lindan ist ein Nervengift und führt über Funktionsstörungen des Nervensystems zum Tod von (Schad-)Insekten. Es wurde über viele Jahre als Holzschutzmittel eingesetzt und findet sich daher nach wie vor in vielen älteren Gebäuden.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO stufte Lindan im Jahr 2015 als „krebserregend bei Menschen“ (Gruppe 1) ein.

Zusammen mit anderen Insektiziden auf Basis chlorierter Kohlenwasserstoffe wird Lindan auch als Mitauslöser der Parkinson-Krankheit diskutiert.

Lindan steht ferner im Verdacht, bei Überschreitung der Normalwerte schwere Krankheiten auslösen zu können: Veränderung der inneren Organe, der Blutbildung, Multiple Sklerose, Nervenschädigungen". (Schadstoffberatung Tübingen)

 

Umstritten sind bei Lindan Richt- bzw. Grenzwerte für die Raumluft  bzw. bezüglich Hausstaub.

 

 

Raumluft

2005 wurden "vorläufige" Richtwerte veröffentlicht (Schadstofftabelle):

Richtwert I         0,1 µg/m³ (=   100 ng/m³)

Richtwert II        1,0 µg/m³ (= 1000 ng/m³)

In der aktuellen Richtwert- Auflistung des Umweltbundesamtes ist Lindan überhaupt nicht angeführt.

 

Vor allem für Chemikaliensensitive gilt hier nahezu eine "Nulltoleranzgrenze". da diese Personen oft auch auf geringste Konzentrationen bereits sehr heftig reagieren.

 

Strenger und wesentlich umfassender als der Gesetzgeber beurteilt grundsätzlich die "Baubiologie" Raumbelastungen:

       Quelle:  Baubiologie.de

Tabelle aus einem Prüfbericht, erstellt vom Institut Dr. Drexler + Dr. Fecher https://www.envichem.de/

 

 

Zu unterscheiden ist je nach Analytik zwischen den Mengenangaben   in  µg/m³ bzw. ng/m³.

 

 

Hausstaub

AGÖF Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im

 

Hausstaub (mg/kg)

Lindan

CAS. Nr.

58-89-9

Hintergrundwert

< 0,1 mg/kg

Normalwert

0,1 mg/kg

Auffälligkeitswert

0,5 mg/kg

            Quelle: AGÖF Orientierungswerte Hausstaub

 

 

Analytische Erfassung von Lindan:

ähnlich PCP wird Lindan als Raumschadstoff bevorzugt über Hausstaubuntersuchungen identifiziert. (VDI 4300-Blatt 4)

http://www.toxcenter.org/stoff-infos/l/lindan.pdf

Toxikologische Bewertung von Lindan   Toxcenter

 

Umrechnungstabelle gebräuchlicher "Messeinheiten"

 

Umweltbundesamt

Lindan (CAS Nummer 58-89-9) auch γ-Hexachlorcyclohexan (HCH)) genannt, wurde 2009 in Anlage A (Eliminierung) des Stockholmer Übereinkommens aufgenommen. Das Biozid wurde zur Saatgut- und Bodenbehandlung, Blattanwendung, Baum- und Holzbehandlung und gegen Ektoparasiten sowohl in der Veterinärmedizin als auch im Humanbereich eingesetzt. Lindan wurde bis zum 01.09.2006 vom Markt genommen. Bei der Herstellung von Lindan fielen große Mengen von α- und β- HCH als Nebenprodukte an.

Lindan-Kontaminationen sind insbesondere in baulichen Holzkonstruktionen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu erwarten, wo Lindan-haltige Mittel bis 1989 in Innenräumen und als Dachbalken verbreitet eingesetzt wurden. (Umweltbundesamt- Homepage)

 

 

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