Zinkpyrithion
Konservierungsmittel - Anti- Schimmelmittel
Zinkpyrithion
Pyrithionzink CAS: 13463-41-7
Wird unter anderem in Wandfarben ergänzend oder als Alternative zu den "allergeniserenden" Isothiazolinonen als Konservierungsstoff eingesetzt - und gilt inzwischenzeitlich als "gesundheitlich - zumindest nicht unbedenklich."
Aktuelle Gefahren- Kennzeichnung:
H301: Giftig bei Verschlucken.
H330: Lebensgefahr bei Einatmen.
H318: Verursacht schwere Augenschäden.
H360D: Kann das Kind im Mutterleib schädigen.
H372: Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. Gestis Stoffdatenbank
Anwendungen (Beispiele!):
Wandfarben
Chemische Fungizide in Antischimmelfarbe töten Schimmel ab oder vermindern zumindest seine Ausbreitung. Zu den häufig eingesetzten Fungiziden gegen Schimmel zählen zum Beispiel Zinkpyrithion, Octylisothiazolinon und Iodocarb. Um die Wirkung gegen Schimmel zu erhöhen, werden diese Fungizide oft in Kombination eingesetzt. Einer der Wirkmechanismen von Fungiziden gegen Schimmel ist die Blockierung des Stofftransports in den Zellen des Schimmelpilzes. (Siehe dazu auch "Additions- bzw. Kombinationseffekte")
Dachfarben
werden bei der Sanierung alter Dächer eingesetzt. Die dabei verwendeten Farben sind in der Regel Acryl- →Dispersionsfarben, die →Biozide wie →Carbendazim, →Diuron, →Terbutryn, Octylisothiazolon (OIT, →Isothiazolinone) oder Zinkpyrithion enthalten), um das Dach vor einem Bewuchs durch Mikroorganismen zu schützen. Die Biozide werden mit dem Regenwasser ausgewaschen und gelangen so in die Umwelt. Im Auftrag des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen wurde in einem einjährigen Projekt nachgewiesen, dass die Freisetzung der biozidhaltigen Dachfarben ein Risiko für die Umwelt darstellt. Von einer Sanierung mittels Dachfarben ist daher abzuraten. Leseprobe aus ökologischem Baustofflexikon
Link zum Baustofflexikon (Neuauflage)
Trotz der inzwischen erfolgten Einstufung als "reproduktionstoxisch (H360D) warb bis vor kurzem ein Hersteller wie vor mit "umweltgerechter" Wandfarbe -dies bei deklariertem
Einsatz von Zinkpyrithion und allergenisierender Isothiazolinone (MIT/ BIT).
Zugleich warb dieses Produkt/ dieser Hersteller bis Anfang Januar 2024 mit dem "Blauen Engel".
Dieser verbietet aber spätestens laut meinen Informationen seit Januar 2019 !!! (DE-UZ-102 Kapitel 3.5.) anders als zuvor den Einsatz von Konservierungsstoffen wie Zinkpyrithion!
Nach Anfrage wurde die Homepage geändert - das "mit Blauem Ebgel beworbene Produkt" ist nicht mehr im Sortiment. Auf den technischen Merkblättern anderewr Dispersionsfarben wird nur mehr der Begriff "Konservierungsstoffe" angezeigt - im Sicherheitdatenblatt werden Isothiazolinone aufgelistet.
Kosmetik
Daneben wurde der Stoff vielfach auch in der Kosmetik eingesetzt (u.a. Anti- Schuppen Shampoo...) -inzwischen verboten (Ökotest)
Medizin
Zink-Pyrithion wird/wurde in der Humanmedizin verwendet bei der Therapie von folgenden Erkrankungen:
In Deutschland ist Zink-Pyrithion in Arzneimitteln nicht mehr auf dem Markt.
Nebenwirkungen:
Zink-Pyrithion steht in Verdacht, in der Haut die Expression von Hitzeschockproteinen zu stimulieren, was im schlimmsten Fall Nekrosen in den betroffenen Arealen zur Folge haben kann.
Weitere Infos zu ZiInkpyrithion unter
EGGBI- Schimmelsanierung
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